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AutorenbildCedric Crochemore

Vorträge bei der Feuerwehr Soest

Wir hatten am 29.10.2021 und am 26.11.2021 jeweils die Möglichkeit, einen Übungsabend für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr der Feuerwehr Soest gestalten zu können. Wir haben den Mitgliedern in einem Theorieteil wichtige Aspekte des präventiven Brandverhaltens dargelegt, sowie Sicherheitsregeln für den Einsatzfall präsentiert. In einem Praxisteil haben wir den richtigen Umgang mit den zur Vegetationsbrandbekämpfung üblichen Werkzeugen gezeigt.

 

Der Theorieteil begann mit der Kategorisierung von Vegetationsbränden in Wald- bzw. Flächenbrände. Flächenbrände sind demnach auf größeren Bodenflächen mit eher kleinen Pflanzenindividuen, wie zum Beispiel Getreide zu finden. Bei dieser Art von Vegetationsbrand besteht jedoch die Gefahr, dass der Flächenbrand sich zu einem Waldbrand entwickelt, wenn das Feuer auf anliegende Waldgebiete übergreift, meist durch kleinere Bäume oder tief hängende Äste. Im Gegensatz zum Flächenbrand kann beim Waldbrand eine Flammenhöhe von bis zu 50 m erreicht werden - es besteht akute Gefahr für alle Einsatzkräfte.


Anschließend wurde die Jugendfeuerwehr von uns über die verschiedene Einsatztaktiken und Präventionsmöglichkeiten für die jeweiligen Brandtypen aufgeklärt, da das taktische Vorgehen entscheidend für eine erfolgreiche Brandbekämpfung ist. Dabei unterscheidet man zwischen offensivem und defensivem Vorgehen. Die offensive Brandbekämpfung ist das aktive Vorgehen gegen den Feuersaum mithilfe von Handwerkzeugen, Fahrzeugen und Löschflugzeugen, bzw. Löschhubschraubern. Dabei arbeitet man je nach Situation entweder von beiden Flanken aus, mit dem Wind oder gegen den Wind. Jedoch kann die offensive Taktik nur bis zu einer bestimmten Flammenhöhe angewandt werden, um keine Einsatzkräfte zu gefährden. Die defensive Brandbekämpfung hingegen erfolgt indirekt und wird angewendet, wenn eine offensive Bekämpfung kaum möglich ist, beispielsweise aufgrund von Ressourcen- und Personalmangels, Unzugänglichkeit oder Intensität des Feuers.


Für die defensive Vegetationsbrandbekämpfung stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen kann man das Feuer laufen lassen, Beispielweise, wenn das Feuer auf ein Gewässer zusteuert. Zum anderen kann man mithilfe von Handwerkzeugen einen Wundstreifen oder mit forsttechnischem Material sogar eine Brandschneise anlegen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Gegenfeuer. Das Ziel der defensiven Bekämpfung ist es, dass das Feuer keine Nahrung mehr findet und somit erlischt oder abgelöscht werden kann.


Des Weiteren haben wir das LACES Schema für die Jugendfeuerwehr Soest erläutert, das die Sicherheit von Einsatzkräften gewähren soll. Es besteht aus einem Sicherheitsposten zur Beobachtung der Lage, einem Ankerpunkt, beispielsweise vorhandene Barrieren wie eine Straße, Kommunikation, einem sicheren Rückzugsweg und einer Sicherheitszone.

Anschließend haben wir die Prioritäten während des Einsatzes erläutert. Neben dem Ziel, den Brand zu bekämpfen, legt man die Schwerpunkte auf den Schutz von Leben, den Sachwertschutz und den Schutz von Vegetation, die leicht zu entzünden ist.

Ebenfalls bei der Brandbekämpfung zu beachten sind topographische und meteorologische Faktoren, da auch Höhenlage und Klima den Brandverlauf beeinflussen können. Dabei hat der Nachwuchs der Soester Feuerwehr die Bedeutung von Kommunikation und Beobachtung erfahren. Dabei muss Wind, Luftfeuchtigkeit und Temperatur, sowie Hanglage beachtet werden um eine unkontrollierte Ausbreitung zu vermeiden.


Nach der Theorie folgte der Praxisteil, in dem wir die Handwerkzeuge zur Brandbekämpfung gezeigt und vorgeführt haben. Anschließend durften die Mitglieder der Jugendfeuerwehr auch selbst Hand anlegen und ausprobieren, wie man mit der für Vegetationsbrände ausgelegten Ausrüstung umgeht und arbeitet. Auch wurden die Unterscheide und Vorteile im Gegensatz zu herkömmlicher Feuerwehrausrüstung gezeigt.

Zu den Handwerkzeugen, die genutzt werden können, um eine Wundschneise zu kreieren, gehört unter anderem das Gorgui-Tool, da es mehrere Werkzeuge kombiniert.

Im Gegensatz zum gewöhnlichen C-Schlauch nutzt man bei Vegetationsbränden eher den D-Schlauch, da dieser durch den geringeren Durchmesser leichter ist und besser transportiert werden kann.

Ein weiteres Einsatzmittel ist der Löschrucksack, der sich besonders durch den flexiblen Einsatz im Gelände qualifiziert, da das Verlegen einer Schlauchleitung somit obsolet wird.

Zum Schluss durfte die Jugendfeuerwehr den D-Schlauch gemeinsam mit uns testen und Fragen zum Thema Brandbekämpfung bei Vegetationsbränden stellen, die wir gerne beantwortet haben.


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